Wachsames Auge auf Kammerbeiträge und Kammerhaushalt!
Uns ist wichtig, auf die effiziente, gezielte und sinnvolle Verwendung der Beitragsgelder zu achten. Unsere Liste hat sich bislang für Beitragsstabilität eingesetzt. Das wollen wir weiterhin tun. Wir werden die Beitragsentwicklung im Blick behalten. Die Kammer soll ihren Aufgaben professionell, qualitativ gut und engagiert nachkommen können. Wir achten ebenfalls auf eine faire Verteilung der finanziellen Belastung der Kammermitglieder, wie unser Kompromissvorschlag zur stufenweisen Erhebung eines Kammerbeitrags für PiA gezeigt hat.
Identifikation mit der Kammer
Wir wollen die Kommunikation zwischen Kammermitgliedern, Kammerorganen und Geschäftsstelle fördern. Wir setzen uns dafür ein, ein entsprechendes Feedbacksystem zu entwickeln.
Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärken!
Das Thema Kinderschutz betrifft alle Psychotherapeut*innen, unabhängig vom Altersschwerpunkt. Wie kann ich mich im Bereich des Kinderschutzes gut bewegen? Welche Hilfsmöglichkeiten kann ich für Kinder und Jugendliche aktivieren? Kinderschutz in der Therapie bedeutet, Risiken rechtzeitig zu erkennen und professionell zu handeln – wir unterstützen hierbei mit Informationsveranstaltungen und Fortbildungen.
Finanzierung der Weiterbildung jetzt sichern!
Das Direktstudium mit Abschluss Approbation und die darauffolgende Weiterbildung sind mittlerweile seit fast drei Jahren beschlossen und in der Umsetzung. Während das Studium schon läuft, muss die Weiterbildung erst etabliert werden. Der Übergang von der bisherigen Ausbildungsstruktur in die neue fachpsychotherapeutische Weiterbildung wird durch die weiterhin ungeklärte Finanzierung erschwert. Dabei gibt es bereits eine Reihe von Interessierten, die gerne Weiterbildungsplätze anbieten würden. Das darf weder auf den Schultern der Neuapprobierten ausgetragen werden noch die zukünftige Versorgung in Frage stellen.
Institutioneller Bereich nun in Weiterbildung verankert!
Ein Jahr der zukünftigen Weiterbildung kann auch im institutionellen Bereich absolviert werden. Damit ist es gelungen, die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass die Breite der Anwendungsfelder von Psychotherapie in der fachpsychotherapeutischen Weiterbildung abgebildet wird und damit diese Felder für unsere Professionen als Orte beruflicher Tätigkeit zu erhalten und die Qualität der dort stattfindenden Versorgung zu sichern.
Nun gilt es, Leuchtturmprojekte zu schaffen. Wir wollen Träger dafür gewinnen, Weiterbildungsstätten an den Start zu bringen, damit die geschaffene Möglichkeit, nun auch umgesetzt wird. In den institutionellen Anwendungsbereichen der Jugend-, Sucht- und Behindertenhilfe, den sozialpsychiatrischen Diensten, der Gemeindepsychiatrie und weiteren Bereichen müssen unsere Kompetenzen und beruflichen Möglichkeiten gesichert werden. Wichtige Schritte sind im Bereich Erziehungsberatung/Jugendhilfe bereits gemacht, erste Träger haben Interesse signalisiert. Es gilt, die anderen Bereiche mit Informationen zu versorgen sowie Kontakte zu den dort tätigen Psychotherapeut*innen und Trägerorganisationen zu knüpfen.
Die Interessen der KJP bewahren!
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen haben Sorge, dass mit der Ausbildungsreform die ureigenen Bedürfnisse verloren gehen. Der wertvolle sozialpädagogische Hintergrund verdient Anerkennung. Noch immer werden KJPler*innen in manchen Anstellungsverhältnissen geringer eingestuft. Das ist inakzeptabel! Ebenfalls wird die System- und Bezugspersonenarbeit unzureichend entlohnt.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Interessen der KJP in unserer Kammerarbeit die notwendige Berücksichtigung finden.
Die Steuerung einer guten Patient*innenversorgung muss in unserer Hand bleiben! Die Expertise der Psychologischen Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen sowie der künftigen Fachpsychotherapeut*innen ist unverzichtbar.
Daher setzen wir uns für die konsequente Einführung und Umsetzung einer realitätsnahen Bedarfsplanung ein. Es braucht gute Versorgungskonzepte und eine Vielfalt an Versorgungsoptionen für die jeweiligen unterschiedlichen Regionen und Besonderheiten der Psychotherapie.
Das Recht auf eine freie Psychotherapeut*innenwahl ist insbesondere im Hinblick auf die Wirkfaktoren der Psychotherapie besonders wichtig. Für die geforderte Steuerung (Koordinierung) der Versorgung von psychisch Erkrankten ist mit der Psychotherapeutischen Sprechstunde und der Testdiagnostik bereits ein Beurteilungskonzept etabliert worden. Die Zugangsmöglichkeiten zur Versorgung (und deren Optionen) für Patient*innen dürfen nicht vom Geldbeutel abhängen.
Die Wahlfreiheiten in der Gestaltung und Organisation der ambulanten Praxisarbeit müssen weiterhin, unter Berücksichtigung der Vielfalt an Praxis-Organisationsformen, bestehen bleiben. Die Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Lebensgestaltung muss möglich sein.
Versorgung schwer psychisch Erkrankter verbessern!
Wir treten weiterhin für flexible und individualisierte Behandlungsstrukturen für alle psychisch Erkrankten und insbesondere für schwer und chronisch Erkrankte ein. Die eingeführten Richtlinien zur Versorgung schwer chronisch Erkrankter bieten in der aktuellen Form keinen Zugewinn und keine Abhilfe, sondern beinhalten mehr Bürokratie. Wir brauchen hier bessere, effizientere und praktikablere Konzepte, um eine echte Verbesserung der Versorgung schwer chronisch psychisch Erkrankter zu erreichen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe!
Wir Psychotherapeut*innen sind die Expert*innen für die psychotherapeutische Versorgung psychisch Erkrankter und werden die Weiterentwicklung von Behandlungs- und Versorgungskonzepten gestalten. Die Indikation, damit verbunden die Steuerung und Koordinierung, sowie die weitere Versorgung muss in der Hand von uns Psychotherapeut*innen bleiben. Wir stehen für eine kollegiale Kooperation mit Haus- und Fachärzt*innen sowie weiteren Akteur*innen.
Digitalisierung
Die Digitalisierung ist aus dem Gesundheitswesen nicht mehr wegzudenken. Wie alle Neuerungen ist auch diese mit Sonnen- und Schattenseiten verbunden. Die Einführungen der TI-Strukturen verlaufen meist noch unter Zeitdruck und Terminvorgaben, die von allen Beteiligten so nicht einhaltbar sind, ohne Abstriche in der Qualität zu erleiden. Für uns Behandler*innen bedeutet es bislang sehr hohe Kosten und vor allem hohen Zeitaufwand sowie Sanktionen. Wir fordern den Einsatz von technisch ausgereiften Lösungen und eine juristisch eindeutige Haftungsregelung in Daten- und Patient*innensicherheit. Der zeitliche Aufwand für die Umsetzung der TI ist inakzeptabel und muss angemessen vergütet werden.
ePA
Die Informations- und Aufklärungspflicht über die Möglichkeiten der ePA und die dazugehörigen Patient*innenrechte wurde auf uns Behandler*innen verlagert. Wir fordern, dass die Krankenkassen hier mehr Verantwortung übernehmen und umfassendere Aufklärung über die ePA betreiben. Insbesondere Jugendliche müssen über ihre Rechte und Möglichkeiten besser informiert werden. Handlungsoptionen bzgl. der ePA müssen leicht verständlich sein. Die Nutzung und Handhabung der ePA wie auch anderer digitaler Neuerungen müssen für alle Beteiligten nachvollziehbar, einfach und praktikabel sein. Als Behandler*innen werden wir selbstverständlich unseren Patient*innen beratend mit Informationen und Aufklärung zur Seite stehen! Für die verschiedenen Digitalisierungsbereiche müssen Fortbildungen und Schulungen für Psychotherapeut*innen entwickelt und angeboten werden.
Förderung der Neuapprobierten und Generationengerechtigkeit für unseren Berufsstand: Einbindung von PiA und PtW in die Kammer und Kammerarbeit!
Wir haben uns bislang stark für die künftigen Generationen von Psychotherapeut*innen eingesetzt und wollen dies weiterhin tun. Mit unseren Initiativen konnten PiA- Sprecher*innen als Gäste mit Rederecht in der Kammerversammlung etabliert werden. Wir arbeiten eng mit den PiA zusammen und setzen uns für deren Belange mit ein! Wir möchten auch die zukünftigen PtW in der Kammer etablieren, damit auch ihre Belange gehört und gesehen werden. Auf die Perspektiven der PiA, PtW und der nach dem Studium Approbierten möchten wir in unserer Kammerarbeit und der Weiterentwicklung unserer Profession nicht verzichten.
Dabei ist uns auch die Generationengerechtigkeit ein wichtiger Aspekt. Das bedeutet für uns unter anderem angemessene Bedingungen bei der Praxisübergabe sowie faire Anstellungsverhältnisse. Wir wollen das Thema Altersabsicherung mehr in den Fokus rücken.
Was wir als DGVT erreicht haben
Gründung eines Ombudsrats
Niedersachsen ist das erste Bundesland, das einen Ombudsrat für die Anliegen der Psychotherapeut*innen in Weiterbildung (PtW)/in Ausbildung (PiA) geschaffen hat. Diese Idee haben wir als DGVT-Gruppe bereits 2021 eingebracht und ausgearbeitet. Die Initiative stieß auf großen Zuspruch und wurde umgesetzt. Weiterbildungs- und Ausbildungsteilnehmende (PiA und PtW) haben seitdem die Möglichkeit, bei Schwierigkeiten oder Problemen um Rat und Unterstützung zu fragen.
➔ Wir haben den Ombudsrat fest in der Weiterbildungsordnung verankert!
Einrichtung von Kommissionen
Innerhalb der Kammerversammlung gibt es unterschiedliche Gremien. Ausschüsse und Kommissionen sind Zusammenschlüsse für übergeordnete Themenbereiche. Ausschüsse dürfen lediglich mit sieben Personen aus der Kammerversammlung besetzt werden, während Kommissionen in der Besetzung freier agieren dürfen. Damit auch engagierte und interessierte Kolleg*innen, die nicht direkt in die Kammerversammlung gewählt wurden, inhaltlich an der Kammerarbeit bzgl. bestimmter Themen mitwirken können, haben wir auch in dieser Legislaturperiode beantragt, in einigen Bereichen Kommissionen anstelle von Ausschüssen einzurichten. Dazu gehören die Kommissionen Nachwuchsförderung, KJP und Angestellte. Ein schöner Nebeneffekt der Kommissionen ist etwa die Mitarbeit von PiA-Vertreter*innen.
➔ Wir stärken das Engagement Interessierter!
Klima-Thema in die Kammer!
Wir haben das Thema Klima in die Kammer gebracht! Auf Initiative der DGVT-Fraktion wurde eine Klima-Kommission ins Leben gerufen. Diese hat ab sofort die Aufgabe, Ideen und Lösungen speziell für Psychotherapeut*innen zu entwickeln, um einen Beitrag zu Klimaschutz und Klimaneutralität zu gestalten. Die Kommission ist bereits sehr aktiv und hat schon eine Reihe von Vorschlägen erarbeitet sowie einen Klima-Tag organisiert. Wir konnten hierfür auch Kolleg*innen anderer Verbände zur Mitarbeit motivieren.
➔ Die DGVT initiiert Klimaschutz in der Kammer!
Qualitätsstandards in der Weiterbildung
Die neue Weiterbildung ist eine der großen Herausforderungen des Jahrzehnts für unsere Profession. In der konkreten Umsetzung gibt es eine ganze Reihe von Risiken und Stolpersteinen. Die DGVT-Fraktion hat sich mit einem Positionspapier an die Kammerversammlung gewandt, in dem ausführlich gelistet wurde, was aus unserer Sicht an Standards in der Weiterbildungsordnung zwingend eingehalten werden muss. Dazu gehört etwa die Garantie, dass eine 45-minütige Supervision auch tatsächlich dieses Zeitintervall beinhaltet – und nicht in 5 Minuten „abgehandelt“ wird. Den künftigen Kolleg*innen muss qualitative Weiterbildung zustehen!
➔ Wir stehen für Qualität in der Weiterbildung!
Unterstützung der Patient*innen-Rechte
Wir setzen uns kontinuierlich und erfolgreich für eine Umsetzung von niedrigschwelliger Beratung (NSB) für Patient*innen ein. Uns ist wichtig, dass sich Patient*innen vertrauensvoll und anonym fachlich beraten lassen können. Die Auswertung zeigt, dass das Beratungsangebot gut angenommen wird und Vertrauen genießt.
➔ Die DGVT stärkt Patient*innen-Rechte!
Stärkung der PiA
Gemeinsam mit den PiA-Sprecher*innen in der Kammerversammlung haben wir als DGVT-Gruppe die anvisierte Beitragserhebung für PiA abmildern können. Anstelle des hälftigen Vollbetrags ab 2025 konnten wir einen Kompromiss ausarbeiten und erfolgreich umsetzen. Die neue Regelung sieht eine stufenweise Erhebung des Beitrags vor. Damit bleiben wir bei unserer Haltung, dass die finanzielle Situation der PiA weiterhin schwierig ist und wir diese im Blick behalten müssen.